Die Abstände zwischen meinen Einträgen haben
nunmehr ihr Maximum erreicht. Seit ganzen 50 Tagen bin ich nicht dazu gekommen,
hier nochmals was online zu stellen, aber heute habe ich seit langem endlich
mal wieder Kopf und Zeit dafür.
Über den Januar, den ich komplett in Singapur
verbracht habe, lässt sich nicht allzu viel sagen. In unseren letzten Tagen zusammen
in Singapur probierte unsere WG nochmals alle Dinge aus, zu denen wir in
Singapur noch nicht gekommen waren. Dies beinhaltete Trips zur Tiger Brauerei
als auch das Essen von nationalen Spezialitäten wie der Chillikrabbe (seeeehr
lecker) oder des indischen Fischkopfcurrys, der tatsächlich aus einem noch
vollständigen Fischkopf mit Augen, Zähnen etc. bestand (so circa das widerlichste
was ich jemals gegessen habe!).
Wenn ich mich darüber hinaus schon in den
vorigen Wochen über Arbeitsaufwand beschwert hatte, setzte dieser Monat (der
Klausurmonat) allem bis dato da gewesene die Krone auf und ich war mehr als
froh so schnell wie möglich alles hinter mir zu haben. Somit buchte ich dann
auch den schnellstmöglichen Flug auf die Philippinen nach meiner letzten
Klausur.
Die Konsequenz daraus: Zur Klausur am 1. Februar kam ich schon mit
Backpack und hatte nachdem ich meinen Stift abgelegt hatte, noch ganze 90
Minuten bis zum Abflug am Flughafen. War knapp – lief aber glatt J
Auf den Philippinen angekommen, machten Kim
und ich, die denselben Flug gebucht hatte, uns auf zu anderen Studenten aus
Singapur, die hier schon länger Urlaub verbrachten. Besonders die Taxifahrt vom
Flughafen in Cebu bis hin zu dem weit entfernten Hotel bleibt mir dabei in
Erinnerung. Nicht nur, dass auf den Philippinen Taxifahrer losfahren ohne
Englisch zu verstehen oder den Weg zu kennen, sie verfügen darüber hinaus offensichtlich
nicht über eine feste Vorschrift welche Straßenseite man nutzt und wann man die
Hupe einsetzt. Das Ganze wurde dann noch getoppt von der Tatsache, dass unser
tierlieber und fast väterlich wirkender Taxifahrer einen Hund überfahren hat
und ohne eine Miene zu zucken, weitergefahren ist…Hellooo Philippines.
Im Hotel angekommen, begann dann aber endlich
der erholsame Teil des Urlaubs. Im Laufe meiner bisherigen Erfahrungen mit
Asiaten empfand ich die Philippiner als besonders angenehm. Nett, zuvorkommend
und nicht aufdringlich. Darüber hinaus mit einer sehr positiven Einstellung
gegenüber Touristen. Gute Ausgangsposition für uns also!
Innerhalb der nächsten Tage erlebten wir sehr
viel und um das an dieser Stelle nicht unnötig auszuführen, gebe ich nur kurz
einen kleinen Überblick über die interessantesten Aktionen.
Am zweiten Abend fand in unserem Ort eine
Party im dorfeigenen „Club“ statt. Da feiertechnisch auf den Philippinen
ansonsten sehr wenig ging, ließen wir uns diese Gelegenheit natürlich nicht
nehmen und fanden uns in einer sehr interessanten Situation wieder. Neben der
Tatsache, dass sämtliche Augenpaare auf die wenigen Touristen im Club gerichtet
sind und man sich auf Schritt und Tritt beobachtet fühlt, muss man darüber hinaus aufpassen, dass man
auf der Tanzfläche nicht in ein Schlagloch tritt (der Bodenbelag war alter
Beton) oder dort von einem wilden, aufgedrehten Hund angesprungen wird (und
damit meine ich wirklich das Tier). Sehr lustige Erfahrung J
Darüber hinaus hatten wir am nächsten Tag eine
Canyoning Tour gebucht. Hierzu fuhren wir auf die nahegelegenen Gebirge, kletterten dort ein
gutes Stück hoch und seilten uns dann Wasserfall für Wasserfall ab. Der höchste davon war 31 Meter hoch und
teilweise hing man wirklich in freiem Fall herunter und musste sehr darauf
achten nicht den falschen Griff am Seil zu wählen. Für mich, als kein
wirklicher Freund von Höhe und strömendem Wasser, war das eigentlich schon
Aufregung genug. Meine wirkliche Schmerzgrenze erfuhr ich jedoch am Ende der
Tour. Während uns unser Tourguide mehrmals vor dieser Route warnte, da sich
schon viele Touristen dort verletzt hatten, schlugen wir trotzdem den Weg ein,
bei dem man ohne jegliche Hilfsmittel oder Schutzausrüstung aus 7 Meter Höhe in
den Schnittpunkt zweier Wasserfälle springen musste. Diese Wasserfälle lagen inmitten
enganliegender Felswände und erschwerten die Sicht auf das kleine Wasserbecken
am Grund, dass keine zwei Meter tief und mit Felsbrocken bestückt war. Eine
falsche Landung und schon liegt man verletzt mitten in einem kleinen
Gebirgspass.
Um an dieser Stelle zur Belustigung aller
Lesenden beizutragen kann ich erwähnen, dass ich noch NIE NIE NIE NIE in meinem
Leben so sehr aus tieferfüllter Angst geschrien habe als zu dem Zeitpunkt in
der ich in der Luft war und realisierte was ich da gerade getan hatte. Zum
Glück waren die Wasserfälle so laut, dass niemand mein schallendes „OH GOTT OH
GOTT OH GOOOOTT!“ mitbekam bis ich in das Wasserbecken klatschte. An dieser
Stelle sei gesagt, jeder hat den Sprung gut hinbekommen und sich nichts
getan!
Eine weitere sehr interessante aber auch
unappetitliche Erfahrung waren die Hahnenkämpfe, die auf den Philippinen zwar
verboten, aber dennoch beliebt sind. Um den Kampf zu starten, hauen die
Kampfrichter die Köpfe der Hähne oftmals gegeneinander um sie aggressiv auf den
Gegner zu machen. Danach bindet man ihnen rasiermesserscharfe Klingen an die
Krallen und lässt die Hähne aufeinander los. Ich muss nicht erwähnen, dass es
letztlich nicht darum ging welcher Hahn am Ende noch stand, sondern welcher als
erster tot war (oftmals eine Sekundenentscheidung). Nichts für Tierfreunde und auch wir hatten
dann nach dem zweiten Kampf genug.
Die letzten Tage verbrachten wir dann noch
damit auf andere Teile der Philippinen zu fahren, um mit Walhaien zu tauchen
(sorry aber ich hab selten so hässliche Tiere gesehen) und den Chocolate Hills
auf Bohol einen Besuch abzustatten. Während Teile unserer deutsch-dänischen
Reisegruppe zu diesem Zeitpunkt schon abgefahren waren, reisten andere weiter
auf andere philippinische Inseln während es für mich nach einer kurzen
6-Stunden Nacht in Singapur nach Malaysia weiterging.
Der Aufstieg zum Canyoning
Going up
Die Canyoning-Crew
Wo war jetzt nochmal der Stein auf den ich nicht treten sollte?
Hahnenkampf in Cebu
Fahrt nach Bohol
Chocolate Hills - Bohol
Ein Maki darf auf den Philippinen natürlich auch nicht fehlen :)
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