Am 15.02. sollte es dann wieder mit Reisen
losgehen! Mit Sven und Nils (beides Studienkollegen aus Deutschland) kam ich
frühmorgens vollgepackt am Singapurer Flughafen an, um nach Yangon in Myanmar
zu fliegen. Am Schalter wartete auf uns jedoch mit eine der bösesten
Überraschungen, die ich bis dato in Asien erlebt hatte. Man ließ uns nicht ins
Flugzeug aufgrund von mangelhafter Visa-Dokumente. Dummerweise war es noch so
früh, dass die Botschaft von Myanmar noch nicht geöffnet hatte und wir somit
zusehen konnten, wie unser Flug ohne uns abhob.
Da standen wir nun – ohne Flug
am Flughafen. In Deutschland ist so eine Situation dank der vielen Last-Minute
Schalter kein Problem. Dumm nur, dass es so etwas in Singapur nicht gibt. Nach
einiger Zeit hatten wir dann jedoch eine Lösung gefunden, über Internet wurde
noch hastig ein Billigflug nach Bangkok gebucht von wo aus wir nach Siem Reap (Kambodscha)
mit einem Bus starteten.
Rückblickend kann ich sagen, dass in
Kambodscha für mich wohl der
gefährlichste und kriminellste Teil meiner Asienreise stattfand. Die
Straßenverhältnisse in Thailand sind schon nicht das Gelbe vom Ei, wer
allerdings schonmal durch Kambodscha gefahren ist, der ist schon mit einem
bewachsenen Feldweg aus dem Rhein-Sieg-Kreis mehr als zufrieden. Zudem stand
unser Fahrer der Straße in nichts nach, sodass ich nach einiger Zeit einfach
den Vorhang meines Fensters zuzog und mich meinem Schicksal ergab.
Damit aber
nicht genug. Hat jemand von euch schonmal von einer Fake-Grenze gehört? Ich vor
Kambodscha auch nicht. Tatsächlich ließ man uns nach 12 Stunden Fahrt an einem
Platz raus, an dem wir unser Visum beantragen konnten. Um nicht lange um den
heißen Brei herumzureden, die Thais hatten doch tatsächlich eine falsche Grenze
für Reisebusse simuliert – samt Gebäude, Uniformen und Staatsdokumenten.
Nachdem wir hier unser Visa on Arrival beantragten, erhielten wir zwar auch ein
gültiges Visum für Kambodscha, zahlten jedoch das Doppelte und mussten ewig
warten, bis der „offizielle“ Grenzbeamte zur wirklichen Grenze gefahren war und
für alle Reisegäste das wirkliche Visum beantragt hatte. Danke dafür du blöder
Penner.
Als wir dann entnervt und erschöpft in Siem
Reap ankamen, wurden wir jedoch positiv überrascht. Das Städtchen verfügt über
eine Bar-Meile mit vielen tollen Restaurants und Bars in denen man wiederrum
günstig die Möglichkeit hatte den ein oder anderen zünftigen Eimer starker … Limonade zu trinken.
Siem Reap ist allerdings auch nicht fürs
Feiern sondern vielmehr zu seiner Nähe zu Angkor Wat bekannt. Hierhin buchten
wir selbstverständlich eine ausschweifende Tour in der man sich alles in Ruhe
anschauen konnte. Ich hätte erwartet, dass dieser Trip ähnlich eindrucksvoll
wie die Besichtigung des Taj Mahals, Singapurs Skyline oder der Petronas Towers
werden würde; Dort angekommen traf mich jedoch die traurige Realität. Dieser
eigentlich wirklich schöne Ort hat in meinen Augen jegliche Atmosphäre durch
die Vielzahl von Touristen verloren. Überall sind Menschen, Lärm, Müll und
Verkaufsstände und man muss sich überall durchzwängen und lästige Verkäufer
abwimmeln. Ich muss nicht erwähnen, dass das nicht unbedingt das Wunschszenario
für die Besichtigung beeindruckender Tempelanlagen ist…sehr schade eigentlich!
Darüber hinaus besichtigten wir die
schwimmenden Dörfer auf dem Tonle Sap See, wo wir Halt an einer Schule für
Waisenkinder machten und uns dort über die Entstehung des Dorfes (es gibt keine
Landbesitzer in Gewässern, somit können Kambodschianer dort kostenlos Häuser
bauen + wohnen) aufklären ließen. Unschön an dieser Stelle war wie so oft, die
Ausrichtung auf Touristen. Natürlich wollte man dem Waisenheim, das nur durch
Tourismus finanziert wurde, etwas Nahrung spenden – aber ganz ehrlich: 30
US-Dollar für einen Sack Reis (In einem Land wo Reis angebaut wird)?
Mehr oder weniger euphorisch kauften wir den
Kindern dann zwar trotzdem was, jedoch wurde unsere Laune dadurch nicht
wirklich besser, da wir das Essen an den Leiter des Waisenheims weitergaben,
der ominöserweise einen feinen Anzug, hochwertige Lederschuhe und einen
glänzenden Gürtel trug. Natürlich bin ich der festen Überzeugung, dass dieser
nahezu heilige und selbstlose Mensch sich diese Kleidung selber hergestellt
oder im Fluss gefunden hat, wie sonst sollte er an so exquisite Kleidung gelangen,
wo er doch über kaum Geldmittel verfügt…?
Die nächsten 3 Tage verbrachten wir weiterhin
in Siem Reap und erfreuten uns nicht nur der günstigen Getränke sondern auch
des kambodschanischen Essens, das voll meinen Geschmack trifft. Für die
nationalen Gerichte werden hauptsächlich Ingwer, Knoblauch, Kokosnuss und
Cashew-Nüsse genutzt, sodass oftmals ein einzigartiger Geschmack entsteht. Hier
habe ich mich echt durch alles durchprobiert – auch in Form eines Barbeques
durch Schlangen-, Krokodil-, Känguruh- und Froschfleisch. Hört sich vielleicht
eklig an, ist aber alles nicht zu verachten und gehört zum Kulturkennenlernen
einfach dazu J
Schließlich wurde jedoch auch Siem Reap
langweilig, sodass wir den nächsten Bus nach Pakse (Laos) buchten und dort am
nächsten Tag nach 16 Stunden Fahrt (Ein Traum.) ankamen. Nachdem wir dort ein
günstiges und gutes Hotel gefunden hatten, freuten wir uns auch hier wieder auf
die Straße und etwas trinken gehen zu können.
Alle die schonmal in Laos waren, werden wohl
beim letzten Satz höhnisch gelacht haben. Was wir nicht wussten, Laos hat eine
Sperrstunde von 23 Uhr. Euphorisch kamen wir also aus dem Hotel rausgesprungen
und betrachteten eine vollkommen ausgestorbene Hauptstraße. Lediglich der
klassische durchs Bild rollende Heuballen fehlte um das Bild komplett zu
machen. Somit wurde dann aus der geplanten Kneipentour ein ruhiger Hotelabend,
den man allerdings gut dafür nutzen konnte um den Schlaf der vergangen Tage
nachzuholen.
Am nächsten Tag machten wir dann eine Tour zu
den nahegelegenen Mekong-Wasserfällen und den Kaffee-Plantagen und genossen die
richtig schönen Seiten von Laos. Ich denke, die Fotos geben einen guten
Eindruck davon, dass wir einen sehr lockeren und entspannten Tag hatten.
Hiermit endete jedoch für mich auch schon der
Laos-Aufenthalt. Früh am nächsten Morgen startete schon mein Flieger von Pakse
nach Bangkok. Von dort startete dann mein Flug nach Singapur wo ich meine
letzte Woche in Singapur damit verbrachte mich nochmals bei allen zu
verabschieden und all den beeindruckenden Plätzen in Singapur einen letzten
Besuch abzustatten. Die Stadt hat mich definitiv nicht zum letzten Mal gesehen.
Hiermit endet dann auch dieser Blog und ich
hoffe euch alle schnellstmöglich wieder in Deutschland anzutreffen!
Goodbye Singapore, lah!
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hmm... |
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Gestatten? Krokodil, Känguruh, Schlange, Frosch und Shrimps |
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Schwimmende Dörfer |
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Nils. Sven und ich auf der AIDA am Tonle Sap See |
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Das Waisenhaus |
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Man beachte den "kleinen" Schlagstock auf dem Pult |
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Angkor Wat |
Angkor Wat II
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Einfach üüüberall. |
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Angkor Wat III |
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Angkor Wat IV |
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Angkor Wat V |
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Angkor Who? |
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Angkor Wat VI - das übliche Touristenaufkommen. Einfach Klasse. |
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Angkor Wat VII |
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Pub Street in Siem Reap |
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Der Weg zu den Mekong-Wasserfällen |
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Die Mekong-Fälle |
Keine Fotomontage!
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Die Wahrheit über Regenbogen I |
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Die Wahrheit über Regenbogen II |
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Mekong-Fälle II |
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Die Wahrheit über die Mekong-Fälle |