Montag, 4. März 2013

Road to Mandalay?

Am 15.02. sollte es dann wieder mit Reisen losgehen! Mit Sven und Nils (beides Studienkollegen aus Deutschland) kam ich frühmorgens vollgepackt am Singapurer Flughafen an, um nach Yangon in Myanmar zu fliegen. Am Schalter wartete auf uns jedoch mit eine der bösesten Überraschungen, die ich bis dato in Asien erlebt hatte. Man ließ uns nicht ins Flugzeug aufgrund von mangelhafter Visa-Dokumente. Dummerweise war es noch so früh, dass die Botschaft von Myanmar noch nicht geöffnet hatte und wir somit zusehen konnten, wie unser Flug ohne uns abhob. 


Da standen wir nun – ohne Flug am Flughafen. In Deutschland ist so eine Situation dank der vielen Last-Minute Schalter kein Problem. Dumm nur, dass es so etwas in Singapur nicht gibt. Nach einiger Zeit hatten wir dann jedoch eine Lösung gefunden, über Internet wurde noch hastig ein Billigflug nach Bangkok gebucht von wo aus wir nach Siem Reap (Kambodscha) mit einem Bus starteten.

Rückblickend kann ich sagen, dass in Kambodscha  für mich wohl der gefährlichste und kriminellste Teil meiner Asienreise stattfand. Die Straßenverhältnisse in Thailand sind schon nicht das Gelbe vom Ei, wer allerdings schonmal durch Kambodscha gefahren ist, der ist schon mit einem bewachsenen Feldweg aus dem Rhein-Sieg-Kreis mehr als zufrieden. Zudem stand unser Fahrer der Straße in nichts nach, sodass ich nach einiger Zeit einfach den Vorhang meines Fensters zuzog und mich meinem Schicksal ergab. 
Damit aber nicht genug. Hat jemand von euch schonmal von einer Fake-Grenze gehört? Ich vor Kambodscha auch nicht. Tatsächlich ließ man uns nach 12 Stunden Fahrt an einem Platz raus, an dem wir unser Visum beantragen konnten. Um nicht lange um den heißen Brei herumzureden, die Thais hatten doch tatsächlich eine falsche Grenze für Reisebusse simuliert – samt Gebäude, Uniformen und Staatsdokumenten. Nachdem wir hier unser Visa on Arrival beantragten, erhielten wir zwar auch ein gültiges Visum für Kambodscha, zahlten jedoch das Doppelte und mussten ewig warten, bis der „offizielle“ Grenzbeamte zur wirklichen Grenze gefahren war und für alle Reisegäste das wirkliche Visum beantragt hatte. Danke dafür du blöder Penner.

Als wir dann entnervt und erschöpft in Siem Reap ankamen, wurden wir jedoch positiv überrascht. Das Städtchen verfügt über eine Bar-Meile mit vielen tollen Restaurants und Bars in denen man wiederrum günstig die Möglichkeit hatte den ein oder anderen zünftigen Eimer  starker … Limonade zu trinken. 

Siem Reap ist allerdings auch nicht fürs Feiern sondern vielmehr zu seiner Nähe zu Angkor Wat bekannt. Hierhin buchten wir selbstverständlich eine ausschweifende Tour in der man sich alles in Ruhe anschauen konnte. Ich hätte erwartet, dass dieser Trip ähnlich eindrucksvoll wie die Besichtigung des Taj Mahals, Singapurs Skyline oder der Petronas Towers werden würde; Dort angekommen traf mich jedoch die traurige Realität. Dieser eigentlich wirklich schöne Ort hat in meinen Augen jegliche Atmosphäre durch die Vielzahl von Touristen verloren. Überall sind Menschen, Lärm, Müll und Verkaufsstände und man muss sich überall durchzwängen und lästige Verkäufer abwimmeln. Ich muss nicht erwähnen, dass das nicht unbedingt das Wunschszenario für die Besichtigung beeindruckender Tempelanlagen ist…sehr schade eigentlich!

Darüber hinaus besichtigten wir die schwimmenden Dörfer auf dem Tonle Sap See, wo wir Halt an einer Schule für Waisenkinder machten und uns dort über die Entstehung des Dorfes (es gibt keine Landbesitzer in Gewässern, somit können Kambodschianer dort kostenlos Häuser bauen + wohnen) aufklären ließen. Unschön an dieser Stelle war wie so oft, die Ausrichtung auf Touristen. Natürlich wollte man dem Waisenheim, das nur durch Tourismus finanziert wurde, etwas Nahrung spenden – aber ganz ehrlich: 30 US-Dollar für einen Sack Reis (In einem Land wo Reis angebaut wird)?
Mehr oder weniger euphorisch kauften wir den Kindern dann zwar trotzdem was, jedoch wurde unsere Laune dadurch nicht wirklich besser, da wir das Essen an den Leiter des Waisenheims weitergaben, der ominöserweise einen feinen Anzug, hochwertige Lederschuhe und einen glänzenden Gürtel trug. Natürlich bin ich der festen Überzeugung, dass dieser nahezu heilige und selbstlose Mensch sich diese Kleidung selber hergestellt oder im Fluss gefunden hat, wie sonst sollte er an so exquisite Kleidung gelangen, wo er doch über kaum Geldmittel verfügt…?

Die nächsten 3 Tage verbrachten wir weiterhin in Siem Reap und erfreuten uns nicht nur der günstigen Getränke sondern auch des kambodschanischen Essens, das voll meinen Geschmack trifft. Für die nationalen Gerichte werden hauptsächlich Ingwer, Knoblauch, Kokosnuss und Cashew-Nüsse genutzt, sodass oftmals ein einzigartiger Geschmack entsteht. Hier habe ich mich echt durch alles durchprobiert – auch in Form eines Barbeques durch Schlangen-, Krokodil-, Känguruh- und Froschfleisch. Hört sich vielleicht eklig an, ist aber alles nicht zu verachten und gehört zum Kulturkennenlernen einfach dazu J

Schließlich wurde jedoch auch Siem Reap langweilig, sodass wir den nächsten Bus nach Pakse (Laos) buchten und dort am nächsten Tag nach 16 Stunden Fahrt (Ein Traum.) ankamen. Nachdem wir dort ein günstiges und gutes Hotel gefunden hatten, freuten wir uns auch hier wieder auf die Straße und etwas trinken gehen zu können.

Alle die schonmal in Laos waren, werden wohl beim letzten Satz höhnisch gelacht haben. Was wir nicht wussten, Laos hat eine Sperrstunde von 23 Uhr. Euphorisch kamen wir also aus dem Hotel rausgesprungen und betrachteten eine vollkommen ausgestorbene Hauptstraße. Lediglich der klassische durchs Bild rollende Heuballen fehlte um das Bild komplett zu machen. Somit wurde dann aus der geplanten Kneipentour ein ruhiger Hotelabend, den man allerdings gut dafür nutzen konnte um den Schlaf der vergangen Tage nachzuholen.

Am nächsten Tag machten wir dann eine Tour zu den nahegelegenen Mekong-Wasserfällen und den Kaffee-Plantagen und genossen die richtig schönen Seiten von Laos. Ich denke, die Fotos geben einen guten Eindruck davon, dass wir einen sehr lockeren und entspannten Tag hatten.
Hiermit endete jedoch für mich auch schon der Laos-Aufenthalt. Früh am nächsten Morgen startete schon mein Flieger von Pakse nach Bangkok. Von dort startete dann mein Flug nach Singapur wo ich meine letzte Woche in Singapur damit verbrachte mich nochmals bei allen zu verabschieden und all den beeindruckenden Plätzen in Singapur einen letzten Besuch abzustatten. Die Stadt hat mich definitiv nicht zum letzten Mal gesehen.

Hiermit endet dann auch dieser Blog und ich hoffe euch alle schnellstmöglich wieder in Deutschland anzutreffen!

Goodbye Singapore, lah! 

hmm...
Gestatten? Krokodil, Känguruh, Schlange, Frosch und Shrimps

Schwimmende Dörfer


Nils. Sven und ich auf der AIDA am Tonle Sap See

Das Waisenhaus
Man beachte den "kleinen" Schlagstock auf dem Pult
Angkor Wat
Angkor Wat II

Einfach üüüberall.
Angkor Wat III
Angkor Wat IV
Angkor Wat V
Angkor Who?
Angkor Wat VI - das übliche Touristenaufkommen. Einfach Klasse.
Angkor Wat VII
Pub Street in Siem Reap
Der Weg zu den Mekong-Wasserfällen
Die Mekong-Fälle
Keine Fotomontage!

Die Wahrheit über Regenbogen I
Die Wahrheit über Regenbogen II

Mekong-Fälle II
Die Wahrheit über die Mekong-Fälle