Donnerstag, 11. Oktober 2012

Elefanta Island

Unser dritter Tag in Mumbai beinhaltete deutlich mehr Action als der Tag zuvor. Wir starteten mit einer Bootstour zu Elefanta Island, einer Insel die eine Stunde entfernt von Mumbai liegt. Hier befinden sich eindrucksvolle Höhlen, die lediglich mit Hammer und Meißel geformt wurden. Zudem hämmerten vor langer Zeit Familien hier über zwei Generationen detaillierte Skulpturen in die Höhlenwände. Die insgesamt fünf Höhlen sowie der Canon-Walk auf dem Berg der Insel waren zwar ganz nett, aber irgendwie auch nicht die Kirsche auf dem Eiscremebecher.
Während der Tour lernten wir jedoch Philipp und Charlotte kennen, was das ganze deutlich positiver gestaltete. Die beiden waren Teil eines Hilfsprojektes in Indien für Oralchirurgie und hatten in ihrer ersten Woche hier 65(!) Operationen durchgeführt, in denen dann vor allem arme indische Kinder von Hasenscharten und Co befreit wurden.  Sie hatten echt viel Interessantes zu erzählen und nachdem man mal sieht, wie vielen Menschen die beiden in kurzer Zeit helfen konnten, beginnt man darüber nachzudenken, inwieweit man selber mit dem eingeschlagenen Weg anderen hilft…
Zurück in Mumbai gingen wir mit den beiden noch ins Leopold Café essen. Dies ist das bekannteste Touristencafé in Mumbai und ich muss echt sagen, so gut habe ich in Indien noch nie gegessen (was wohl auch daran lag, dass die Speisen für uns Weichei-Europäer deutlich entschärft wurden ;) )
Hier trennten sich dann aber auch unsere Wege und Sina und ich ließen es uns nicht nehmen im teuersten Hotel von Mumbai vorbeizuschauen. Das gute ist, als Europäer kommt man hier überall rein, weil einem konsequent Reichtum unterstellt wird. So war es dann auch ein leichtes an der Security vorbeizukommen und sich in der klimatisierten Lounge niederlassen. Indien – das Land der Extreme. Auf der einen Seite stinkende Müllberge, die so riechen als hätten man Elefanten wochenlang mit Curry gefüttert und zulange damit alleine gelassen und auf der anderen Seite ein solches Luxushotel mit selbst für uns Europäer gesalzenen Preisen.
Neben der standesgemäßen Lounge gab es hier jedoch auch eine sehr coole Bücherei, die wir dann auch mal durchstöberten. Uns Deutschen fällt hier eine Sache sofort auf. Das Buch, das einem in den Historie-Regalen besonders entgegenwinkt: „Mein Kampf“ vom dem recht bekannten Bestseller-Autor A. Hitler. Was bei uns ganz klar verboten ist, ist hier tatsächlich ein viel verkauftes Buch. Denn das kuriose ist, viele der Inder sind fasziniert vom charmanten Österreicher. Laut dem Buch „KulturSchock Indien“bewundern sie, dass ein kleiner großmäuliger Mann sich mit der ganzen Welt angelegt hat“. Zudem ist auch das Hakenkreuz an jeder Straßenecke zu bewundern. Das hat Hitler übrigens tatsächlich hier geklaut – es handelt sich hierbei um die sogenannte swastika. Das uralte, indische Zeichen für Glück. Umso verwunderter sind die Inder dann auch wenn man ihnen erzählt, dass man selbst gerne Abstand von diesem Thema nimmt und das Buch in Deutschland verboten ist.
Indian Gate und Taj Mahal Hotel in Mumbai

Lotte und Philipp vor einem der vielen riesigen Baume in Mumbai

Dafuer hat sich ja der schweisstreibende Weg auf den Berg von Elefanta Island gelohnt...tolle Kanone.
Hoehlen von Elefanta Island I

Hoehlen von Elefanta Island II

Wo der Kaffee soviel wie unser Zimmer kostet...

Auch fuer das unauffaellige Reisen als VIP ist in Mumbai bestens gesorgt...

Er haette auf den Bildern ja auch mal lachen koennen...

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